Stadt in der Krise ─ Austeritätspolitik und Urbanismus: Zusammenhänge zwischen europäischer Austeritätspolitik und städtischen Entwicklungen am Beispiel Athens
06. + 07. Mai 2022

Kursleitung: Gaia Pilia & Hannah Berner

In Anlehnung an die im Sommersemester 2022 stattfindende Exkursion „AUSTERICITY ATHENS. Urban development, social mobilisation, and bottom-up practice in times of permanent crisis“ (Leitung Nils Grube und Dimitris Pettas) die Auswirkungen der Austeritätspolitik im Zuge der Finanzkrise 2008 und die hieraus resultierenden Bedingungen für Stadtplanung und urbanes Zusammenleben in der griechischen Hauptstadt Athen vertiefend betrachtet, bieten wir die MIKA STADT IN DER KRISE an.

Hintergrund: Seit 2010 verfolgt die griechische Regierung aufgrund des Drucks der EU einen strikten Sparkurs. Austerität, vom lateinischen austeritas, was „Strenge“ oder „Härte“ bedeutet, bezeichnet eine Politik der Ausgabenkürzungen für öffentliche Dienstleistungen und des Abbaus der Staatsschulden, meist durch Privatisierungen. Während die Befürworter der Austeritätspolitik diese als notwendig erachteten, empfand die große Mehrheit der griechischen Bevölkerung die Sparmaßnahmen als eine übermäßige Belastung, die den Zusammenhalt und das Funktionieren der Gesellschaft dramatisch beeinträchtigt. Das Land geriet in eine schwere sozioökonomische und politische Krise, die viele Menschen in die Armut stürzte und eine folgenschwere Abwärtsspirale in Gang setzte. Die Auswirkungen der griechischen Krise sind in den Städten deutlich sichtbar. Vor allem in der Hauptstadt Athen sind die Folgen der Austeritätspolitik für den Staat und die Verwaltung, aber auch die soziale Mobilisierung verschiedener Bevölkerungsgruppen zu beobachten.

Der inhaltliche Schwerpunkt gliedert sich in:
– Politische und Städtebauliche Geschichte Athens
– Austeritätspolitik in Bezug auf Urbanismus
– Stadtpolitische Bewegungen und Reaktionen in Athen
– Wohnungs- bzw. Wohnraumpolitik

Im Zuge dessen soll es einen Exkurs zu kritischer Positionalisierung von Planerinnen in Stadt- und Feldforschung geben. Dabei soll der eigene Blick bei der Wissensproduktion mit besonderem Augenmerk auf die Feldforschung in anderen Ländern kritisch hinterfragt werden und die Studierenden dafür sensibilisiert werden. Über die theoretische Arbeit hinaus, wollen wir uns praktischen Ansätzen der Stadtforschung im Rahmen eines Methoden-Toolkits nähern. Im gemeinsamen Austausch soll ein Katalog von Methoden zusammengestellt und in Form eines kurzen Handbuchs zusammengestellt werden. Die Ergebnisse aus dem theoretischen sowie praktischen Teil sollen in leicht verständlicher Form gegliedert, zusammengefasst und mitgegeben werden, sodass die Studierenden in späteren Momenten darauf zurückgreifen können.

STADT IN DER KRISE ist offen für alle Studierende und Interessierte, die sich näher mit dem Thema der Austerität am Fallbeispiel Athen auseinandersetzen wollen. Darüber hinaus dient die MIKA als Vorbereitung für die eingangs genannte Exkursion. Auf Übertragbarkeit auf anderen Bereiche der Stadtplanung und auf andere geographische Kontexte wird besonderer Wert gelegt, sodass auch andere Studierende viel von dieser MIKA mitnehmen können.

– Details und weitere Informationen zum Kursablauf erhaltet Ihr von der Kursleitung wenige Tage vor dem ersten Termin –

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