21. + 22. JANUAR 2022
Betriebssysteme für Immobilien als Gemeingüter – Einmaleins in Rechtsformen und Finanzierung
Die Nutzung von Häusern wird durch komplexe Betriebssysteme moderiert. Rechtsformen und Finanzierungen spielen in diesen eine wichtige Rolle. Durch Beispiele und Referenzprojekte können die wichtigsten Bausteine für eine Sicherung von Immobilien als Gemeingüter betrachtet werden. Das Glossar des BBSR zu gemeinwohlorientierter Stadtentwicklung fasst zusammen: „Immovielien […] sind eine mögliche Antwort auf zahlreiche aktuelle Herausforderungen der Stadtentwicklung. Sie verbinden unter einem Dach unterschiedliche Nutzungen und schaffen Synergien: Wohnen, Bildung, Soziales, Kultur, Gewerbe und Natur ergänzen sich zu wichtigen Orten des städtischen Lebens. Immovielien bleiben dauerhaft und entziehen den Boden, auf dem sie stehen, dem spekulativen Markt (z.B. mit Erbbaurechten). In unterschiedlichen Rechtsformen organisiert (z.B. gGmbHs, Genossenschaften, Mietshäuser Syndikat) und aus vielen Quellen finanziert, sind sie Anker des Zusammenkommens in Städten genauso wie im ländlichen Raum.“
Studierende erhalten einen Überblick zu geläufigen Rechtsformen von alternativen Wohn‑, Nachbarschafts- und Gewerbeprojekten (Genossenschaft, Mietshäusersyndikat, etc.). Die Bedeutung des Gemeinnützigkeitsrechts und des Erbbaurechts werden diskutiert. Aufbauend auf den rechtlichen Grundlagen werden Grundbegriffe der Immobilienfinanzierung anhand von konkreten Projekten erörtert. Insgesamt soll ein Verständnis für diese zivilgesellschaftlichen Akteure und deren Potenziale geschaffen werden. Dieses Wissen ist sowohl für Architekt*innen, die an gemeinwohlorientierten Projekten arbeiten wollen, wichtig, als auch für Planer*innen, die für die Umsetzung einer gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung mit Akteuren der Zivilgesellschaft kooperieren müssen. Letztlich ist es hilfreich für jede*n der selbst aktiv in einem Projekt werden will. Am Ende könnt ihr u.a. grob berechnen wie sich aus dem Kaufpreis einer Immobilie die späteren Nutzungskosten ergeben.
Freitag: 14–19 Uhr
Kennenlernen (was wisst ihr, was wollt ihr wissen) (1h)
Input Rechtsformen (GbR, Verein, GmbH, Mietshäuser Syndikat, Stiftung)(2h)
Einführung Gemeinnützigkeitsrecht und Erbbaurecht (1,5h)
Aufgabe: Recherche von Referenzprojekten
Samstag: 10:30–18 Uhr
Tour zu Referenzprojekten (ehem. Kindl Brauerei, H48) (2 h)
Grundlagen der Immobilienfinanzierung (Kaufpreis vs. Gesamtpreis, Eigen- & Fremdkapital, Kosten & Einnahmen) (2,5 h)
Aufgabe: einfache Wirtschaftlichkeitsberechnung zu einem Mietshäusersyndikats Projekt (2 h)
– Weitere Details und Informationen zum Kurs erhaltet Ihr wenige Tage vor dem ersten Termin –
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